Rechtspflege, ein Neusprech

Interessante Doktor-Arbeit gefunden. Wie Strafjustiz und Psychiatrie seit 1850 immer näher zusammen gewachsen sei.

Egal ob Justiz oder Psychiatrie der Patient wird wie ein Objekt behandelt, ja selbst die 90% der Schizophrenen die nicht gewalttätig sind werden von «Fachpersonal» ausgehorcht. Deshalb produzieren die da so viele Protokolle im Patienten-System Orbis AG. Fachpersonal in der Psychiatrie Königsfelden soll nicht dem Patienten helfen, die sollen eine Beurteilung abgeben ob ein Patient irgendwann gewalttätig werden würde. Etwas was für mich nie zur Diskussion stand.

Mit dem FFE/FU erhält der Staat institutionell Zugriff auf einen Patienten um bewerten zu können ob er irgendwann mal gewalttätig wird. Dass ich nicht gewalttätig werde müsste denen seit 20 Jahren klar sein. Den Fehler den ich gemacht habe war diese Leute zu kritisieren und berechtigte Kritik mag niemand. Bei Menschen die Suizidal sind verschlimmern die alles nur. Das anzuprangern erzeugt Reaktanz beim Personal und dann behandeln die einem absichtlich wie einen Täter.

Deren geheucheltes Motto war immer: «In der Psychiatrie helfen wir» — nein tun die nicht, die kassieren Steuergelder und heucheln dem Steuerzahler, dass sie den Patienten bewerten würden für viel Geld, «nur schauen dass der nicht Amok läuft» (bereits das Setting ist institutionell suggestiv). Ein Teil der 15% Suizide bei Schizophrenen entstehen genau deshalb weil man bewertet statt hilft. Und der aus der Diagnose resultierende Ausschluss aus der Gesellschaft «zum Schutz der armen neurotypischen Menschen» ist ein weiterer Faktor welcher die 90% nicht gewalttätigen Schizophrenen in den Suizid treibt.

Strukturelle Koppelung von Justiz an die Psychiatrie:
Eine Diagnose bedeutet für viele dass der Patient schuldig ist.
Psychiatrie::Diagnose und Justiz::Schuld sind aber disjunkt. Wenn Verbrecher abnormal sind, dann heisst das nicht, das abnormale Menschen alles Verbrecher sind. Kollektive Sinngebung, Common Sense, Foucault: Die Identität der Normalen kann es ohne andersartige nicht geben. Also das Andersartige bashen brauchen die für die Definition ihrer Identität welche Common Sense gibt. «Gruppengefühl»

Seit Foucault ist auch bekannt, dass man mit den Patienten nicht so nette Dinge macht (Euphemismus). Die Justiz hat man vor allem dann im Nacken wenn man sie berechtigt kritisiert. Foucaults Arbeit hat soweit auch nur bewirkt, dass all die schlimmen Dinge die man Patienten antut, dass man dies jetzt viel geheimer tut. Und weil es unauffälliger ist leidet der Patient noch mehr als «Spinner», denn den Bürgern gegenüber behauptet die Psychiatrie «wir wollen ja nur helfen». Auch schon vor 200 Jahren waren die Psychiater sensationslustig auf Sonderfälle. Und mit der «Fürsorgerischen» Unterbringung (FU) haben die freie Hand und konnten mit den Patienten praktisch machen was sie wollen.

Egal ob man sagt «Rechtspflege» oder «wir wollen nur helfen», in beiden Fällen heucheln die dass es ihnen um Qualität gehe, und Verneinung von Qualität ist Selbstbeschädigung. Und ich verneine Qualität gar nicht, Qualität wäre schon wünschenswert aber nicht so wie das Wort «Qualität» jetzt verwendet wird, dass die Angestellten Qualität nur heucheln um ein Maximum an Lohn und Privilegien aus der Situation zu ziehen, finanziell aber auch was deren Einbildung und Ego betrifft. Zum Glück sind die ganz jungen noch nicht so geworden.

Man stelle sich nur mal vor, wenn so ein unfreiwilliger Aufenthalt zwischen 10’000 und 30’000 sFr kostet, wie viel Gutes man mit diesem verschwendeten Geld machen könnte

Aber zur Sicherheit, glaubt mir nicht, lest die Doktorr-Arbeit einfach selber und schaltet dabei Euer Gehirn ein:

https://biblio.unibe.ch/download/eldiss/03germann_u.pdf (Lesezeit: 20h)

Update:

Es ist oft vermutlich auch Sensationslust der Psychiater und der Gesellschaft an «speziellen Fällen» oder schlechtes Gewissen wegen Fällen welche sie schon verbockt haben.

https://www.telepolis.de/features/Amok-Der-ausschlaggebende-Ausloeser-Antidepressiva-3375200.html?seite=all

Ich vermute man verspricht sich als Psychiater mehr einsicht in die Psyche von Menschen bzw. Ausnahmefällen allenfalls schon im Interesse der Allgemeinheit um solches rechtzeitig zu verhindern aber auch aus eigener Kuriosität oder wegen einer Profilierungsneurose. Somit kann die Psychiatrie z.B. im Fall Grosimörder nur noch behaupten «Es ist weil Michael Boeringer die Medikamente abgesetzt hat». Korrekterweise müsste die Psychiatrie alternativ zu Medikamenten auch immer die Option «Open Dialog» anbieten, dass der Patient wählen kann. Open Dialog nicht anzubieten — und das ist jetzt das zweite mal wo ich zu diesem Schluss komme — muss als grob-fahrlässig gewertet werden.

Stimmt der Telepolis Artikel, dann muss die Aussage der Psychiatrie dass der Grosimörder Amok gelaufen sei, weil er die Medikamente abgesetzt habe aber als Schutzbehauptung gewertet werden. Anwälte der Psychiatrie, Homöostase der Psyche der beteiligten, damit sie nicht wegen Mitschuld oder Unterlassenen an sich zerbrechen, das Gewissen der Beteiligten und das was ich schon lange sage:

1. Auslösendes Umfeld schiebt den jungen Patienten an die Psychiatrie ab
2. Psychiatrie gibt Medikamente und schiebt so die Verantwortung an die Pharma-Industrieab
3. wie im Telepolis Artikel steht ist die Pharma-Industrie auf solche Fälle vorbereitet dass die dann nicht zur Verantwortung gezogen werden können.

Die Marianne Gisi hat damals gesagt (ich sass am Boden auf H7.2 in Königsfelden vor dem Stationsbüro und sorry für mein fotographisches Gedächtnis), dass fast der ganzen Abteilung gekündigt worden sei die den Grosimörder behandelt hat. Heute wenn ich sie auf diese ihre Aussage anspreche streitet sie das ab. Somit schliesst sich aber der Kreis mit den Tonnenweisen Einträgen die im Orbis AG Patienten-System gemacht werden. Ich vermute die haben in der Psychiatrie Königsfelden auch eine Anweisung, dass sie als Team wenn sie sagen «Der Patient XYZ läuft nicht Amok» und der läuft dann trotzdem Amok zur Rechenschaft gezogen werden. Und wurde wirklich fast der ganzen Abteilung gekündigt, dann überträgt man die Verantwortung für einen potentiellen Amoklauf auf das Psychiatrie Personal, statt die Pharma die viel mächtiger ist und darauf ausgelegt keinen Regress zahlen zu müssen in die Pflicht zu nehmen. Oder diese Menschen die der Auslöser waren. Dazu auch die Bachelor Arbeit von Aida Dizdar, denn das wäre der richtige Weg um zu helfen.

Und ich erwähne diesen Fall seit 10 Jahren immer wieder nicht weil ich mich profilieren will, nicht weil ich Rache üben will (dafür bin ich zu fest Kegan 5. Stufe), sondern weil es aus meiner Perspektive und mit meiner Erfahrung mit der Psychiatrie Königsfelden irgendwann den nächsten ähnlichen Fall geben wird weil da ist strukturell ganz viel was man verbessern müsste. Sagte der Foucault schon vor fast 100 Jahren, hat sich schon bisschen verbessert, aber gut ist das noch nicht.

ENGLISH VERSION: https://marclandolt-ch.translate.goog/ml_buzzernet/2023/03/13/rechtspflege-ein-neusprech/?_x_tr_sl=de&_x_tr_tl=en&_x_tr_hl=de

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